Neue Triebwagen RHB

Die Appenzeller Bahnen erneuern ihre Flotte der Linie Rorschach–Heiden. Zwei neue Triebwagen sichern Verfügbarkeit und Komfort, stärken das Pendlerangebot und halten den Freizeitverkehr attraktiv. Die Inbetriebnahme erfolgt Ende 2028

Warum braucht es auf der Linie Rorschach-Heiden neue Züge?
Die bestehenden Fahrzeuge haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht; die Betriebsbewilligung läuft Ende 2028 aus. Mit zwei identischen Triebwagen stellen wir den stabilen Betrieb ohne aufwändigen Bahnersatzbusbetrieb bei Wartungsarbeiten und Ausfällen sicher. Die einheitliche Flotte ermöglicht effizienteren Unterhalt in Heiden, kürzere Standzeiten und höhere Verfügbarkeit.

Was verändert sich für die Fahrgäste?
Reisende profitieren von Niederflureinstieg, grosszügigen Bereichen für Velos und Kinderwagen, zwei Rollstuhlplätzen, Klimatisierung, Infotainment und Ladesteckdosen. Zudem führen wir auf der Linie Rorschach-Heiden die 1. Klasse wieder ein und platzieren diese an der Zugspitze und am Zugende mit freier Sicht auf die Strecke und den Bodensee. Die neuen Fahrzeuge erfüllen sämtliche Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG).

Warum werden zwei Fahrzeuge beschafft?
Zwei Fahrzeuge sind notwendig für einen sicheren Betrieb ohne aufwändige Bahnersatzlösungen bei Wartungsarbeiten oder Störungen. Ohne Zweitfahrzeug müssten die Appenzeller Bahnen bei Wartungsarbeiten oder Ausfällen auf Bahnersatz mit Bussen ausweichen. Auf dieser Strecke lässt sich die Bedienung aller Haltestellen nur mit einem parallel geführten Busersatzbetrieb sicherstellen, einem Direktbus Rorschach–Heiden und einem Bus mit Halt an den Zwischenstationen.   Bei hohem Personenaufkommen verkehren sie als Einheit gekoppelt (Doppeltraktion) und schaffen mit diesem flexiblen Konzept zusätzliche Kapazität.

Vorbereitet für den vollautomatisierten Betrieb
Die neuen Triebwagen auf der Linie Rorschach–Heiden sind für den vollautomatisierten Betrieb im Level «GoA4» vorbereitet. «GoA4» bedeutet führerlosen Betrieb mit kontinuierlicher Überwachung und Steuerung durch die Leitzentrale im Störungsfall. Anstelle klassischer Führerstände kommen integrierte Bedienbereiche zum Einsatz, die im Automatikbetrieb komplett als 1.-Klasse-Panoramaabteil genutzt werden können. Ziel ist eine gestufte Einführung ab ca. 2035 – vorausgesetzt sind streckenseitige Anpassungen, eine unabhängige Ein-/Ausfahrt am Bahnhof Rorschach sowie eine Bewilligung des Bundesamtes für Verkehr.